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„Gesunde Mitarbeiter schaffen gesunde Unternehmen!“

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Resilienz, Begriffe, die zurzeit in aller Munde sind. Steigende Krankheitsstände, das Abtauchen in die innere Immigration und Burnout haben ein alarmierendes Ausmaß angenommen. Der volkswirtschaftliche Schaden, der dadurch entsteht, ist immens. Das Bewusstsein dieser Entwicklung entgegensteuern zu müssen setzt sich bei Führungskräften mehr und mehr durch.

Im Folgenden finden Sie einige Fakten zum aktuellen Stand der Dinge.

„Eine aktuelle Studie zur Arbeitszufriedenheit hat ergeben, dass 24% der Mitarbeiter schon  innerlich gekündigt haben, 61% leisten nur noch „Dienst nach Vorschrift“ und nur 15% sind hoch motiviert und identifizieren sich mit ihrem Unternehmen. Die Hauptursache für innerliche Kündigungen sei meist eine schlechte Personalführung. Viele Vorgesetzte seien für diese Aufgabe auch nicht entsprechend ausgebildet.“
(Quelle: Gallup Institut Deutschland, Engagement Index)

Die Zahl der Beschäftigten, die wegen eines Burnout ausfallen, wächst. Fast jeder zehnte Fehltag ist darauf zurückzuführen, ein Anstieg von rund 80 Prozent gegenüber 1999. Insgesamt ist die Zahl der Fehltage bei Mitgliedern aus helfenden und erzieherischen Berufen besonders hoch, vor allem in Berufsgruppen wie Heimleitern, Sozialpädagogen oder Beschäftigten in der Pflege. Diese Berufe erfordern ein sehr hohes emotionales Engagement. Gleichzeitig haben sich in diesen Bereichen die Arbeitsbedingungen verschärft und der Zeitdruck erhöht.
(Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK)

„Der volkswirtschaftliche Schaden geht laut Ökonomen in die Milliardenhöhe. Besonders missachtet sehen sich die Älteren. In der Altersgruppe 48 bis 66 Jahre haben 29 Prozent keine gefühlsmäßige Bindung mehr an ihren Betrieb. Allein die Fehltage, die auf Unlust zurückzuführen seien, kosteten die Betriebe 18 Milliarden Euro. Alles in allem gingen den deutschen Unternehmen pro Jahr bis zu 138 Milliarden Euro durch fehlendes Engagement verloren.“
(Quelle: Handelsblatt)

„Neuere Projekte und Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung belegen, dass sich die Investitionen in Resilienzprogramme für Unternehmen rentieren. So fließen für jeden investierten Euro bis zu 4 Euro zurück. Das ergibt z. Bsp. bei 20.000 Euro Investitionen eine Ersparnis von bis zu 80.000 Euro. Gespart wird durch deutlich geringere Fehlzeiten und höhere Arbeitsqualität.“
(Quelle: Zeitschrift Manager Seminare)

„So ließen sich Engagement und Wohlbefinden in Betrieben durch einige einfache Kniffe erheblich steigern. Dafür brauchen die Firmen aber ein substanzielles Gesundheitsmanagement – also mehr als Äpfel auf dem Empfangstresen und die allseits beliebte Rückenschule. Zunächst müssen die Führungskräfte geschult werden: weg mit dem Defizitblick, hin zur Wertschätzung – das müssen nämlich nicht nur Arbeitnehmer lernen, sondern auch ihre Vorgesetzten.

Bosse, die immer noch nicht überzeugt sind, sollten sich wenigstens Folgendes klarmachen: Die psychische Gesundheit der Beschäftigten ist ein wesentliches Überlebensmerkmal für eine Firma. Denn auch die Unternehmen selbst brauchen Resilienz. Schließlich können Firmen ebenso wie Menschen an Krisen zugrunde gehen.

Resilienz darf dabei nicht zu einer Pflicht werden, um den Arbeitsalltag überhaupt aushalten zu können. Sich auf Druck gegen den Druck wappnen zu müssen, ist so skurril wie die Aufforderung: Nun sei doch mal locker! Doch in Verkennung des Werts psychisch gesunder, engagierter Mitarbeiter gehen Arbeitgeber oft diesen Weg.

Anstatt in ihren Betrieben jene Strukturen zu verändern, die krank machen, setzen sie darauf, dass Mitarbeiter ihre Belastbarkeit erhöhen. In einer Welt der Selbstoptimierung sollen die Arbeitnehmer die schlechten Bedingungen irgendwie aushalten und, bitte schön, Verantwortung für sich selbst übernehmen.

Doch das ist der falsche Weg. Arbeitgeber müssen für die seelische Gesundheit ihrer Mitarbeiter mehr tun. Sie müssen Antennen für das Wohlbefinden der Belegschaft aufstellen, müssen Mitarbeitern Hilfe anbieten – lange bevor diese zusammenklappen. Und sie müssen ihnen, bei allem Druck, neben einem überschaubaren Arbeitspensum auch Freiraum geben.“                                            (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

„Während in vielen Großunternehmen ein BGM selbstverständlich ist, ist es für viele kleinere Betriebe noch eine große Herausforderung. Insgesamt nur 10% der Klein- und Mittelbetriebe in Deutschland setzen ein Betriebliches Gesundheitsmanagement überhaupt um – und das weder regelmäßig noch systematisch. Auf diese alarmierenden Ergebnisse reagieren nun auch die gesetzlichen Krankenkassen. Dazu IKK-Vorstand Prof. Dr. Jörg Loth: „Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen brauchen einen starken Partner an ihrer Seite, wenn es um die Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter geht. Ein Mehr an Gesundheit bedeutet ein Mehr an Motivation und Leistungsfähigkeit. Fehlzeiten können so reduziert und der Betriebsgewinn wesentlich gesteigert werden.“
(Quelle: 360° Das Arbeitgebermagazin der IKK Südwest)

„Der steigende Ziel- und Ergebnisdruck in Unternehmen verleitet Beschäftigte dazu, mehr zu arbeiten, als ihnen gut tut. Demnach legt knapp ein Viertel der Vollzeit-Beschäftigten in Deutschland ein Tempo vor, das es langfristig selbst nicht durchzuhalten glaubt. 18 Prozent erreichen oft die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, auf Pausen verzichten 23 Prozent. Jeder Achte erscheint krank im Unternehmen. 42 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Arbeitsumfeld durch steigende Leistungs- und Ertragsziele geprägt ist. Jeder Dritte weiß nicht mehr, wie er die wachsenden Ansprüche im Betrieb bewältigen soll. Werden die Vorgaben dennoch erfüllt, gelte die übersprungene Messlatte schnell als neuer Standard.

Dass er dieser Spirale selbst entrinnen kann, glaubt nur jeder zweite Arbeitnehmer. 51 Prozent der Befragten geben an, keinen oder nur geringen Einfluss auf ihre Arbeitsmenge zu haben; über 40 Prozent sagen das auch über ihre Arbeitsziele.

Für den Vorstandsvorsitzenden der BARMER GEK, Dr. Christoph Straub, belegen die Studienergebnisse, dass die Unternehmen stärker engagiert sein müssten. „Wir brauchen in Unternehmen eine Kultur, die Gesundheit als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg anerkennt und fördert.“                                                                                                                                                                     (Quelle: Studie des Gesundheitsmonitors von Bertelsmann-Stiftung und BARMER GEK)